Das Wort Krise birgt „Gefahr“, aber auch „Chance“. Eine Zeit des Übergangs mag eine unbequeme Zeit sein, in jedem Fall ist es eine bedeutungsvolle Zeit. Es ist eine Zeit, in der die alte Ordnung unseres Lebens zerbrochen wird. Mancher hat es erfahren können, wie durch schmerzhafte Einschnitte, die sein Leben aus den Angeln zu heben schienen, neue Fähigkeiten in ihm geweckt wurden, die er nie entdeckt und entwickelt hätte, wäre das Ereignis nicht eingetreten. Er kommt in Kontakt mit der in ihm liegenden Botschaft, er wird sich der Wünsche seines Herzens bewusst, die er in dem von ihm bis dahin geführten Leben nicht wahrgenommen hat.

Jeder Übergang erfolgt in drei Phasen: „Ende“, „Leere“ und „Neuanfang“.

Viele Menschen bemühen sich seit Wochen, Herr über die Corona-Pandemie zu werden. Fieberhaft wird nach Lösungen gesucht bei Virologen, in Laboren, in Beratungen der Politik, in Trial-and-Error-Methoden. Menschliche Kraft und Intelligenz sollen es richten. Doch wo bleibt bei allen Versuchen die Einbeziehung des Schöpfers und Erhalters des Universums? ER hat seine Herrschaft darüber nicht abgegeben. Wohl hat ER die Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung mit allem, was sie beinhaltet, dem Menschen übertragen, zusammen mit dem Geschenk des freien Willens. Damit kann er sowohl Gutes als auch Böses bewirken. Wo der Mensch sich selbst als Herr über Leben und Tod setzt, da läuft die Welt aus dem Ruder. Der Mensch als Geschöpf verliert die Verbindung zu seinem Schöpfer. Er wird haltlos, rücksichtslos, erbarmungslos, selbstsüchtig. Die immer häufiger beklagte Verrohung der Gesellschaft ist die Folge der Gottesferne.

In dieser Zeit treten die Charaktereigenschaften jedes Einzelnen offen zutage. Es zeigt sich, wer sich derer durch die Krise besonders Benachteiligten nach seinen Möglichkeiten annimmt und wer sich egoistisch, maßlos, gierig und selbstsüchtig verhält.

Jeder Mensch wird früher oder später lernen müssen, mit Einschränkungen und Verzicht umzugehen, so wie es uns die Natur vormacht. Dies gehört zum Wachsen und Werden. Das Leben ist eben nicht nur Vergnügen mit all seinen Facetten. Der Schmerz, der auch zum Leben gehört, ist nicht ohne Sinn und Zweck, wenn wir ihn annehmen und die Lektion daraus lernen.

Gott ruft in diesen Tagen zur Umkehr und Rückkehr. ER allein weiß, wann das Coronavirus sein übergriffiges Verhalten stoppen wird. Dazu braucht ER auch Menschen guten Willens.

Wir leben als verletzbare Menschen auf einer verletzbaren Erde, die ihr Leben nicht selbst in der Hand haben. Wir bleiben angewiesen und abhängig. Hören wir Gottes Ruf beim Propheten Sacharja 1, 3: Kehrt euch zu Gott, dann kehrt er sich zu euch.

Überlassen wir Gott die Regie über unser Leben. In der Bibel finden wir seine Antworten auf unsere Lebensfragen. Richten wir uns daran aus.

Gottes guter Geist, der uns zu Pfingsten geschenkt wird, möge uns den Weg aus der jetzigen Krise weisen. Das ist mein Gebet für uns und die Welt.

von
Pastorin Elvira Heide

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